- 16.10.2025
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Kurzfristiger Rohstoffausblick im September 2025: Aluminium und Zink
Der Markt in der Metallindustrie ist ständig in Bewegung – und damit auch die Rohstoffpreise. Die IKB Deutsche Industriebank veröffentlicht regelmäßig einen Bericht, der sich auf die Bestände und Preise von Aluminium und Zink konzentriert. Die wichtigsten Entwicklungen werden im aktuellen Bericht vom September 2025 beleuchtet.
Geschrieben von Sina Lutter & André Edinger


Entwicklungen und Prognosen zu Aluminium
Bis Ende Juli 2025 lag die globale Primäraluminiumproduktion um 1,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Für die nächsten Jahre erwarten wir global ein moderates Wachstum der Primärproduktion, die bis zum Jahr 2027 auf 78 Millionen Tonnen ansteigen wird. Hierbei sorgen auf der Nachfrageseite der Trend zum Leichtbau und zur E-Mobilität weiterhin für Impulse.
Die Aluminium-Lagerbestände zeigten im August 2025 an SHFE und LME insgesamt eine relativ einheitliche Entwicklung. An der SHFE erhöhten sich die Bestände in den Lagerhäusern im Monatsdurchschnitt um 8,5 Prozent, während sie an der LME im gleichen Zeitraum um 6,7 Prozent zunahmen.
Der Preis für Primäraluminium bewegte sich im Monatsmittel August 2025 um 2,8 Prozent über dem Vormonat, nachdem er bereits im Juli um 6,4 Prozent zulegen konnte. Einen erheblichen Einfluss auf die Märkte hatte die US-Handelspolitik: Präsident Trump hatte zunächst Importzölle von 25 Prozent verhängt, Anfang Juni wurden diese auf 50 Prozent angehoben. Im August wurden die Abgaben zusätzlich auf mehr als 400 aluminium- und stahlhaltige Produkte ausgeweitet. Auffällig ist in diesem Zusammenhang eine verstärkte Einfuhr von US-Aluminiumschrott in den letzten Monaten, für den lediglich ein Zollsatz von 15 Prozent erhoben wird.
Tendenz: Für den Primäraluminiumpreis sehen wir eine Bewegung von plusminus 300 US-Dollar um den Wert von 2.500 US-Dollar pro Tonne bis zum Ende des dritten Quartals 2025. Der Alloy-Preis wird sich auf einem ähnlichen Niveau einpendeln


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Entwicklungen und Prognosen zu Zink
Die globale Zinkminenproduktion lag im ersten Halbjahr 2025 gut 6 Prozent über der des Vorjahreszeitraums. In der Demokratischen Republik Kongo (DRK) waren die Outputsteigerungen in der im Jahr 2024 neu kommissionierten Kipushi-Mine ausschlaggebend.
Im Gegensatz zur Minenproduktion ging die Raffinadeproduktion in den ersten sechs Monaten um 2,3 Prozent zurück und resultierte aus niedrigeren Produktionsniveaus in Brasilien, Kasachstan und Japan, wo Produktionsstätten geschlossen wurden. Diese Rückgänge konnten nicht durch die Produktionsanstiege in Peru und Europa kompensiert werden. Der Zinkverbrauch konnte mit knapp 1 Prozent nur leicht gesteigert werden.
Der Trend des Lagerabbaus der Zinkbestände an der LME setzte sich auch in den letzten Monaten fort: Anfang August unterschritten die Zinkbestände die 100.000-Tonnen-Marke und lagen am Ende des Monats sogar unter 60.000 Tonnen. Damit entspricht der aktuelle Lagerbestand nur noch gut einem Viertel von dem des letzten Jahres. Im Gegensatz dazu zogen die Zinkbestände an der SHFE im letzten Monat an: Der Lageraufbau betrug im Laufe des Monats gut 20.000 Tonnen.
Trotz der stark gesunkenen LME-Zinkbestände zeigten sich kaum Preisimpulse am Markt. Dies spricht dafür, dass am Markt ein Angebotsüberhang und eine stabile Lieferkette erwartet werden.
Tendenz: Wir erwarten bis Ende 2025 eine Bewegung des Zinkpreises um die Marke von 2.800 US-Dollar pro Tonne in einer Bandbreite von plusminus 500 US-Dollar.
