Kurzfristiger Rohstoffausblick März 2024: Aluminium und Zink
18.03.2024 Branche & Märkte News

Kurzfristiger Rohstoffausblick März 2024: Aluminium und Zink

Der Markt in der Metallindustrie ist ständig in Bewegung – und damit auch die Rohstoffpreise. Die IKB Deutsche Industriebank veröffentlicht quartalsweise einen Bericht, der sich auf die Bestände und Preise von Aluminium und Zink konzentriert. Die wichtigsten Entwicklungen im ersten Quartal 2024 werden im aktuellen Bericht beleuchtet.

Zinkblöcke auf der EUROGUSS 2022.

Entwicklungen und Prognosen zu Aluminium

Im vergangenen Jahr stieg die globale Primäraluminiumproduktion um 2,3 Prozent auf 70,6 Millionen Tonnen und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Der Anstieg der chinesischen Produktion war im letzten Jahr der Treiber des globalen Wachstums. 

Für die nächsten Jahre erwarten wir ein moderates Wachstum der Primärproduktion, die bis zum Jahr 2027 auf 75 Millionen Tonnen ansteigen wird. 

Die Aluminium-Lagerbestände an den Börsen sind im Februar 2024 stark gestiegen. Insbesondere die Bestände in den Lagerhäusern der SHFE haben sich stark erhöht und liegen zum Monatsende bei 190.000 Tonnen. Traditionell steigen die Lagerbestände an der SHFE im Februar zum chinesischen Neujahrsfest, wenn die Betriebe geschlossen sind und keine Rohstoffe abrufen. 

Der Preis für Primäraluminium zog im Februar 2024 im Monatsmittel geringfügig an. Zum Monatsende 2024 hin war ein Abfallen der Preise zu beobachten. Die Notierung für Recyclingaluminium gab nach dem Anziehen der letzten Monate im Februar leicht nach. Die Zahl der Handelskontrakte zog um gut ein Viertel an. 

Der Aluminiumverbrauch lag im Gesamtjahr 2023 mit 69.184 Tonnen leicht über Vorjahr. Der oben beschriebene Produktionsanstieg in Verbindung mit einem nur geringfügig höheren Aluminiumverbrauch aufgrund der konjunkturellen Eintrübung ließ einen Angebotsüberhang von ca. 600.000 Tonnen entstehen. Auch für dieses Jahr wird mit einem geringen Überangebot gerechnet. 

Tendenz: Für den Primäraluminiumpreis sehen wir eine Bewegung von plusminus 300 US-Dollar um den Wert von 2.200 US-Dollar pro Tonne bis zum Ende des zweiten Quartals 2024.

Entwicklungen und Prognosen zu Zink 

Im Jahr 2023 ging die globale Zinkminenproduktion um 1,4 Prozent zurück. Für 2024 lassen insbesondere Produktions-ausweitungen in Australien und Russland einen Anstieg um 3,9 Prozent erwarten. 

Im gleichen Zeitraum stieg die Raffinadeproduktion um 3,8 Prozent an, getrieben durch Produktionsanstiege in China (+7,7 Prozent) und Australien (+15,2 Prozent). Ohne den chinesischen Output betrug der Anstieg der globalen Zink-Raffinadeproduktion nur 0,3 Prozent.

Auch der Anstieg des weltweiten Zinkverbrauchs um 1,7 Prozent ist größtenteils auf China zurückzuführen, kommt aber auch aus Indien. Im Rest der Welt ging der Zinkverbrauch um 3,2 Prozent zurück. 

 

Die Zinkvorräte an der LME sind nach ihrem Anstieg im November 2023 im Januar 2024 zurückgegangen. Im Februar zogen die Lagerbestände wieder an und lagen Ende des Monats fast auf dem Hoch von Mitte Dezember 2023. An der SHFE verdreifachten sich die Zink-Lagerbestände und lagen Ende des Monats bei knapp 90.000 Tonnen. 

Die Versorgungslage bei Zink ist aufgrund des Lageraufbaus stabil. Der Angebotsüberhang, der durch die stärker als der Verbrauch anziehende Raffinadeproduktion aufgelaufen ist, wird auch 2024 zu beobachten sein. 

Tendenz: Wir erwarten bis Ende des zweiten Quartals 2024 eine Bewegung des Zinkpreises um die Marke von 2.400 US-Dollar pro Tonne in einer Bandbreite von plusminus 500 US-Dollar. 
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Autor

Sina Lutter

Sina Lutter

IKB Deutsche Industriebank AG

Dennis Rheinsberg

Dennis Rheinsberg

IKB Deutsche Industriebank AG