Kurzfristiger Rohstoffausblick Juni 2023: Aluminium und Zink
Der Markt in der Metallindustrie ist ständig in Bewegung - und damit auch die Rohstoffpreise. Die IKB Deutsche Industriebank veröffentlicht monatlich einen Bericht, der sich auf die Bestände und Preise von Aluminium und Zink konzentriert. Die wichtigsten Entwicklungen im Juni 2023 werden im aktuellen Bericht beleuchtet.

Entwicklung und Prognosen zu Aluminium
Bis Ende April 2023 lag die globale Produktion von Primäraluminium um zwei Prozent über der des Vorjahreszeitraums. Für das Gesamtjahr rechnen wir mit rund 68,6 Millionen Tonnen und somit mit einer Primäraluminiumproduktion, die nur leicht über Vorjahresniveau liegt.
Hintergrund ist die mit der konjunkturellen Abkühlung verbundene Nachfrageschwäche. Auch in China erfogt die Erholung langsamer, die Produktion lag in den ersten vier Monaten 3,3 Prozent über dem Vorjahr. Im Rückgang um 9,7 Prozent in Westeuropa spiegeln sich die weiterhin hohen Energiekosten wider.

In den Lagern der COMEX sanken die Bestände auf knapp 19 000 Tonnen. Die Zahl der Handelskontrakte sank im Mai 2023 um rund 34 Prozent. Der Preis für Primäraluminium sank bis Ende Mai um 3,7 Prozent gegenüber dem Ende des Vormonats und bewegte sich dabei in einem engen Band von nur plus 70 US-Dollar um die Marke von 2 270 US-Dollar pro Tonne.
Tendenz: Für den Primäraluminiumpreis sehen wir eine Bewegung von 300 US-Dollar rund um den Wert von 2 300 US-Dollar pro Tonne bis zum Ende des dritten Quartals, die Preise für Aluminium Alloy liegen im Mittel um rund 300 US-Dollar pro Tonne niedriger.

Entwicklungen und Prognosen zu Zink
Die Preisentwicklung bei Zink zeigte sich im Mai 2023 weiter rückläufig. Schwache Nachfrage insbesondere aus den Sektoren Bau und Automobilwirtschaft trifft auf einen Anstieg der Zinkminenproduktion, der für 2023 auf drei Prozent geschätzt wird. Im Vorjahr betrug der Rückgang 2,5 Prozent.
Für China wird nach dem Rückgang im Vorjahr für 2023 ein Wachstum von 1,5 Prozent erwartet. Auch für die Raffinadeproduktion wird ein Anstieg um 3,3 Prozent gesehen. Den größten Zuwachs soll China mit vier Prozent erzielen, aber auch für Europa wird eine leichte Erholung erwartet.
Das Plus in China könnte aufgrund von Stromrationierungen allerdings deutlich geringer ausfallen. Da auch für den Zinkverbrauch nach dem Rückgang im Vorjahr von einem Anstieg ausgegangen wird, ist auch für 2023 mit einem Angebotsdefizit zu rechnen.

An der SHFE hingegen sanken die Zinkbestände um 9 Prozent auf gut 19 400 Tonnen und lagen damit rund 26 Prozent unter dem Vorjahreswert. An der COMEX lagern weiterhin nur 3 000 Tonnen.
Tendenz: Den Zinkpreis sehen wir bis Ende des dritten Quartals 2023 bei 2 500 US-Dollar pro Tonne in einer Bandbreite von plus 500 US-Dollar.