Katrin Grebe macht deutlich: Wer zu spät ist, verliert den Anschluss – so lautet ihre Botschaft zur nötigen Geschwindigkeit in Entwicklungsprozessen. Grebe ist Geschäftsführerin des Werkzeugbauunternehmens Krämer & Grebe. Das Familienunternehmen entwickelt und fertigt Werkzeuge für nahezu alle Gießverfahren und ist eng mit der europäischen Automobilzulieferindustrie vernetzt. Grebe kennt die Herausforderungen der Branche aus langjähriger Erfahrung – und sie engagiert sich aktiv im EUROGUSS Executive Circle, um die Zukunft des europäischen Druckgusses mitzugestalten. Ihre Einschätzung und die ihrer Mitstreiter im Executive Circle zum Stand der Zusammenarbeit hat sie zuletzt im Podcast “Goldcasting” gemeinam mit den Moderatoren Fabian Niklas und Staffan Zetterström diskutiert.
Kontakt läuft über den Einkauf
Eines der größten Probleme: Zulieferer können frühzeitig entscheidende Impulse einbringen. Doch wenn das Projekt von der Entwicklung in den Einkauf wechselt, wird dieses Wissen häufig entkoppelt – und durch reine Preisvergleiche ersetzt. Statt verlässlicher Partnerschaft zählen dann oft nur noch Centbeträge.
Gerade im sogenannten Frontloading könnten OEMs gemeinsam mit Gießereien und Werkzeugmachern die entscheidenden Stellschrauben setzen – technisch wie wirtschaftlich. Doch dafür bräuchte es verbesserte Strukturen: Kommunikation auf Augenhöhe, Transparenz über Projektgrenzen hinweg, gemeinsame Zieldefinitionen. Heute aber sprechen viele Zulieferer nur noch mit dem Einkauf – nicht mit den Entwicklern.