Eine Analyse von aktuellen Betriebspraktiken zeigt drei Handlungsfelder für die deutsche Leichtmetallgießereien:
- Energieverluste: Die Prozess-Energieausbeute liegt bei nur 6,25 Prozent. Diese massive Ineffizienz belastet nicht nur die Betriebskosten erheblich, sondern stellt auch ein signifikantes unternehmerisches Risiko in Zeiten volatiler Energiemärkte dar. Eine Analyse von Sebastian Müller, Professor am Lehrstuhl für Gießereitechnik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, zusammen mit Berechnungen von Stone zeigt, dass allein für das Jahr 2019 eine potenzielle Stromeinsparung von bis zu 500 Millionen Euro für die gesamte Branche möglich gewesen wäre. Dafür müssen alle Gieß-Prozesse nur mit Strom betrieben werden.
- Materialverschwendung: Der Materialeinsatz ist bis zu doppelt so hoch, als für die Herstellung der Endprodukte erforderlich wäre. Komplexe Anguss- und Verteilersysteme, die im traditionellen Gussverfahren notwendig sind, führen zu erheblichem Abfall, Recyclingaufwand und unnötigen Kosten, die direkt die Profitabilität schmälern.
- CO₂-Emissionen: Der ökologische Fußabdruck ist alarmierend. Deutsche Leichtmetallgießereien stoßen jährlich etwa 1,22 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente (CO₂e) aus. Dieser Wert ist nicht nur ökologisch bedenklich, sondern wird angesichts strengerer Umweltauflagen und der steigenden Bedeutung von Nachhaltigkeitskriterien für Kunden und Investoren zu einer Belastung.
Damit steht die Branche vor gleichermaßen ökonomischen und ökologischen Herausforderungen. Kleine Optimierungen reichen dafür nicht aus. Gefragt ist eine disruptive Lösung.









