• 13.10.2025
  • Fachbericht

Siemens und Maschinenhersteller gründen Allianz für industrielle KI-Daten

Siemens hat gemeinsam mit führenden Werkzeugmaschinenherstellern – darunter Grob, Trumpf, Chiron, Renishaw und Heller – sowie dem Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und der Voith Group eine strategische Datenallianz vereinbart. Ziel ist der systematische Austausch von Engineering-, Fertigungs- und Maschinendaten zur Entwicklung generativer KI-Anwendungen für die industrielle Produktion.
Mann sitzt am Arbeitsplatz und schaut in zwei Bildschirme

Die Kooperation markiert einen zentralen Schritt auf dem Weg zum Siemens Industrial Foundation Model, einem industriespezifischen KI-System, das Siemens erstmals auf der Hannover Messe 2025 vorgestellt hat.

 

„Gemeinsam mit Kunden und Partnern machen wir heute einen bedeutenden Schritt, um industrielle KI zu skalieren“, sagt Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG

Ich sehe hier eine große Chance für die Wirtschaft Europas mit ihrer starken industriellen Basis. Indem wir den Datenschatz unserer Unternehmen für generative KI nutzbar machen, können wir völlig neue Stufen der Produktivität erreichen – und die Datenallianz im Maschinenbau ist der Vorreiter.

 

KI für effizientere Fertigung und schnellere Entwicklungszyklen

Die Allianz soll die Effizienz und Innovationsgeschwindigkeit in der Fertigungsindustrie durch KI-Technologien erheblich steigern. Ein zentrales Einsatzfeld ist die automatisierte Erstellung von Teileprogrammen für Werkzeugmaschinen. Diese Programme könnten künftig deutlich schneller und fehlerärmer generiert werden – Entwickler würden von Routineaufgaben entlastet und könnten sich stärker auf komplexe Aufgaben konzentrieren.

 

Der Zugang zu qualitativ hochwertigen Maschinendaten verschiedener Hersteller ist der Schlüssel“, erklärt Busch

Mit dieser Allianz können wir KI-Systeme entwickeln, die die Komplexität von Entwicklung und Fertigung verstehen und so zu einem leistungsstarken Partner für Fachkräfte werden.

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Datensouveränität und Sicherheit im Fokus

Die Partnerschaft sieht den Austausch anonymisierter Maschinendaten unter strikter Einhaltung von Datenschutz- und Sicherheitsstandards vor. Diese Daten fließen in die Entwicklung und das Training von KI-Modellen ein, die speziell auf industrielle Anforderungen zugeschnitten sind.

 

Zu den geplanten Anwendungsfeldern zählen:

  • Automatisierte NC-Programmerstellung für Werkzeugmaschinen,
  • vorausschauende Wartung mit präzisen maschinenspezifischen Prognosen,
  • adaptive Fertigungsprozesse, die sich in Echtzeit an wechselnde Bedingungen anpassen,
  • Energieeffizienzoptimierung durch KI-gestützte Steuerung der Maschinenparameter.


Erweiterung der Allianz geplant

Langfristig soll die Allianz für weitere Unternehmen geöffnet werden – auch über die Werkzeugmaschinenbranche hinaus. Ziel ist es, industrielle KI branchenübergreifend nutzbar zu machen und die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Produktionsstandorts zu stärken.