• 04.08.2025
  • Fachbericht

Elektroautos gewinnen bei Klimabilanz - 73% weniger Emissionen

Eine neue Analyse des International Council on Clean Transportation (ICCT) bestätigt die führende Rolle vollelektrischer Pkw beim Klimaschutz. Über ihren gesamten Lebenszyklus verursachen sie im europäischen Durchschnitt 73 Prozent weniger Treibhausgasemissionen als vergleichbare Benziner. Der Klimavorteil wächst schneller als bisher angenommen – getrieben vom Ausbau erneuerbarer Energien.

Geschrieben von Editors EUROGUSS 365

Grafik zum Vergleich der Emissionen von Elektroautos und Autos mit Verbrennungsmotor
Grafik zum Vergleich der Emissionen von Elektroautos und Autos mit Verbrennungsmotor
Quelle: International Council on Clean Transportation Europe gemeinnützige GmbH

Klimabilanz verbessert sich schneller als erwartet

Laut der aktuellen ICCT-Studie schneiden vollelektrische Fahrzeuge über ihren gesamten Lebenszyklus – von der Produktion über den Betrieb bis zum Recycling – deutlich besser ab als alle anderen Antriebsarten. Gegenüber 2021 hat sich der Klimavorteil batterieelektrischer Fahrzeuge um 24 Prozentpunkte erhöht. Gründe dafür sind vor allem der rasche Ausbau der erneuerbaren Energien im europäischen Strommix und die hohe Energieeffizienz von E-Autos.

E-Autos schneiden in der Klimabilanz deutlich besser ab als alle anderen Technologien, auch Hybride und Plug-in-Hybride, und die Emissionen von Elektroautos sinken schneller als noch vor wenigen Jahren erwartet“, sagt Dr. Marta Negri vom ICCT

Bis 2025 soll der Anteil erneuerbarer Energien am europäischen Strommix 56 Prozent betragen, bis 2045 voraussichtlich 86 Prozent. Da Neufahrzeuge im Schnitt rund 20 Jahre genutzt werden, profitieren E-Autos langfristig besonders stark von diesem Wandel.

 

Andere Antriebstechnologien mit begrenztem Beitrag

Hybridfahrzeuge und Plug-in-Hybride erreichen lediglich Emissionsminderungen von etwa 20 bzw. 30 Prozent gegenüber Benzinern. Die tatsächliche Nutzung spielt dabei eine zentrale Rolle: Plug-in-Hybride werden in der Praxis deutlich seltener elektrisch gefahren als ursprünglich angenommen. 

Auch Wasserstofffahrzeuge können nur dann signifikant zur Emissionsminderung beitragen, wenn der Wasserstoff aus erneuerbaren Energien stammt – derzeit ist dies in Europa kaum der Fall. Wird fossiler Wasserstoff eingesetzt, liegt die CO₂-Reduktion laut ICCT nur bei rund 26 Prozent.

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Batterieproduktion: Emissionen schnell ausgeglichen

Ein häufiger Kritikpunkt an Elektrofahrzeugen ist der CO₂-Ausstoß bei der Batterieherstellung. Laut ICCT fallen dabei rund 40 Prozent mehr Emissionen an als bei der Produktion konventioneller Pkw. Dieses Emissionsdefizit ist jedoch im Mittel nach etwa 17.000 gefahrenen Kilometern ausgeglichen – meist innerhalb von ein bis zwei Jahren.

 

Forderung nach faktenbasierter Debatte

Fehlinformationen und irreführende Vergleiche haben in der öffentlichen Diskussion zur Klimabilanz von E-Autos zu Verunsicherung geführt. Die ICCT-Studie zeigt, wie stark Ergebnisse von Annahmen abhängen – etwa zur Nutzungsdauer, dem sich wandelnden Strommix oder realem Energieverbrauch.

In letzter Zeit haben Führungskräfte der Automobilbranche die Klimabilanz insbesondere im Vergleich von Elektroautos und Hybriden wiederholt falsch dargestellt“, sagt Dr. Georg Bieker vom ICCT

„Doch eine Lebenszyklusanalyse ist kein Wunschkonzert: Sie muss eine repräsentative Nutzung über das gesamte Fahrzeugleben abbilden und auf echten Praxisdaten basieren.

Die Analyse berücksichtigt sämtliche klimarelevanten Emissionen – von der Fahrzeug- und Batterieproduktion über Kraftstoff- und Stromherstellung bis hin zu Betrieb und Wartung – und bietet laut ICCT eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Politik, Industrie und Verbraucher.

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EUROGUSS 365
Editors EUROGUSS 365
euroguss365@nuernbergmesse.de