Zulieferer: Geschäftsklima verschlechtert sich
04.07.2023 Branche & Märkte Fachbericht

Zulieferer: Geschäftsklima verschlechtert sich

Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferer hat sich im Juni erheblich eingetrübt: Es verzeichnet im Vergleich zum Vormonat den stärksten Rückgang seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Durch einen Rückgang um 12,0 Punkte liegt die Statistik, in die auch die Zahlen der deutschen Gießereibranche einfließen, saisonbereinigt bei -14,1 Punkten.

Mitarbeiter des Lagers, die telefonieren
Die Chart zeigt das Geschäftsklima der Zulieferindustrie in Deutschland im Juni 2023

Sowohl in der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch bei den Erwartungen für das zweite Halbjahr sind die Einschätzungen der Unternehmen schlechter als im Vormonat. Während die deutschen Zulieferer jedoch hinsichtlich ihrer Lage nur eine geringe Verschlechterung melden – der Wert ist mit 5,5 Saldenpunkten noch leicht positiv –, brechen die Erwartungen um über 20 Saldenpunkte auf -31,8 Punkte ein.

Damit deutet sich an, dass der Negativtrend in der Lagebeurteilung in den kommenden Monaten nicht zu stoppen sein wird, denn sie muss vor dem Hintergrund der konjunkturellen Entwicklung betrachtet werden. Die Werte für die Lagebeurteilung gingen kontinuierlich von knapp unter 50 im Sommer 2021 über 29,6 vor einem Jahr auf 17,6 Saldenpunkte zum Jahreswechsel 2022/23 zurück.   

Kurzfristiges wirtschaftspolitisches Krisenmanagement ist wichtig, vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung gilt es jedoch darüber hinaus mehr denn je, eine industriepolitische Strategie zum Erhalt der Wertschöpfungsketten umzusetzen.
Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ)

Gesamtwirtschaftliche Nachfrage flaut ab

Trafen die Turbulenzen auf den Energie- und Rohstoffmärkten im Vorjahr teils auf Corona- Nachholeffekte und strapazierte internationale Lieferketten, zeigt sich nun ein Abflauen der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Von den kurzfristigen Folgen der Energiekrise und der hohen Inflation richtet sich der Fokus zunehmend auf die mittel- und langfristigen Effekte für den Industriestandort Deutschland.
 
„Kurzfristiges wirtschaftspolitisches Krisenmanagement ist wichtig, vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung gilt es jedoch darüber hinaus mehr denn je, eine industriepolitische Strategie zum Erhalt der Wertschöpfungsketten umzusetzen“, so die Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ), die den Geschäftsklimaindex in Zusammenarbeit mit dem Münchner Ifo-Institut ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie Technische Textilien ab. 
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