Kurzfristiger Rohstoffausblick Mai 2023: Aluminium und Zink
09.05.2023 Branche & Märkte News

Kurzfristiger Rohstoffausblick Mai 2023: Aluminium und Zink

Der Markt in der Metallindustrie ist ständig in Bewegung - und damit auch die Rohstoffpreise. Die IKB Deutsche Industriebank veröffentlicht monatlich einen Bericht, der sich auf die Bestände und Preise von Aluminium und Zink konzentriert. Die wichtigsten Entwicklungen im Mai 2023 werden im aktuellen Bericht beleuchtet.

Zinkblöcke auf der EUROGUSS 2022.
Entwicklung der Lagerbestände von Aluminium seit 2017 in Millionen Tonnen.

Entwicklungen und Prognosen zu Aluminium

Bis Ende März 2023 lag die Produktion von Primäraluminium um 2,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Während sich in China die Erholung mit einem Anstieg von 3,8 Prozent gegenüber dem Vormonat etwas abschwächte, liegt die europäische Produktion mit über 10 Prozent weiterhin deutlich unter Vorjahresniveau. 

Eine insgesamt schwache Nachfrage und hohe Strompreise belasten die Produktion in Kontinentaleuropa. An der LME sind die Lagerbestände im Laufe des April um 9,1 Prozent auf 568 500 Tonnen gestiegen, während die Vorräte an der SHFE im selben Zeitraum um über 17 Prozent auf rund 235 800 Tonnen fielen. 

Entwicklung der Aluminiumpreise seit 2017 in US-Dollar pro Tonne.
In den Lagern der COMEX sanken die Bestände auf knapp 24 000 Tonnen. Die Zahl der Handelskontrakte stieg im April 2023 um rund 25 Prozent. Die Preise für Primär- und Recyclingaluminium lagen im Durchschnitt leicht ober- beziehungsweise unterhalb der Mittelwerte des Vormonats, notierten aber zum Monatsende nahezu unverändert gegenüber ihrem Vergleichswert. 

Aktuell belastet die Konjunkturentwicklung, mittelfristig stützen die Trends Leichtbau und Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie die Nachfrage aus der Verpackungsindustrie. 

Tendenz: Für den Primäraluminiumpreis sehen wir eine Bewegung von plusminus 200 US-Dollar um den Wert von 2 400 US-Dollar pro Tonne bis zum Ende des zweiten Quartals, die Preise für Aluminium Alloy liegen im Mittel um rund 300 US-Dollar pro Tonne niedriger.
Entwicklung der Lagerbestände von Zink seit 2017 in Tausend Tonnen.

Entwicklungen und Prognosen zu Zink

Nach dem Rückgang der Zinkminenproduktion im Jahr 2022 um 2,5 Prozent wird nach dem positiven Jahresauftakt in 2023 für das Gesamtjahr eine Steigerung um 3 Prozent auf rund 12,86 Miollionen Tonnen erwartet. Treiber sind Zuwächse in Australien, Indien, Brasilien, Kasachstan, Mexiko, Südafrika und den USA. Für China wird ein Wachstum von 1,5 Prozent erwartet.

Auch für die Raffinadeproduktion wird ein Anstieg um 3,1 Prozent auf 13,76 Millionen Tonnen gesehen mit den stärksten Zuwächsen in den oben genannten Ländern. Für Europa wird eine leichte Erholung in 2023 erwartet nach dem starken Einbruch um über 11 Prozent aufgrund der extrem hohen Energiepreise im Vorjahr. 

Entwicklung der Zinkpreise seit 2017 in US-Dollar pro Tonne.
Bei einem prognostizierten Anstieg des Verbrauchs um 2,1 Prozent auf 13,8 Millionen Tonnen könnte das Jahr 2023 mit einem moderaten Angebotsdefizit schließen. Im April 2023 stiegen die Zinkbestände an der LME um knapp 18 Prozent auf rund 53 000 Tonnen zum Monatsende, während sich die Lagerbestände an der SHFE um knapp 40 Prozent auf rund 60 000 Tonnen reduzierten. An der COMEX lagern weiterhin nur 3 000 Tonnen.

Impulse für den Zinkverbrauch kommen insbesondere aus China, belastend wirkt aktuell die schwache industrielle Nachfrage in Europa und Nordamerika. Die Nachfragetrends aus den Sektoren Erneuerbaren Energien, Automobilindustrie und Bau sorgen aber grundsätzlich für einen steigenden Bedarf. 

Tendenz: Den Zinkpreis sehen wir bis Ende des ersten Halbjahrs 2023 bei 2 800 US-Dollar pro Tonne in einer Bandbreite von plusminus 300 US-Dollar.
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Autor

Sina Lutter

Sina Lutter

IKB Deutsche Industriebank AG

Dennis Rheinsberg

Dennis Rheinsberg

IKB Deutsche Industriebank AG