Kurzfristiger Rohstoffausblick Mai 2023: Aluminium und Zink
Der Markt in der Metallindustrie ist ständig in Bewegung - und damit auch die Rohstoffpreise. Die IKB Deutsche Industriebank veröffentlicht monatlich einen Bericht, der sich auf die Bestände und Preise von Aluminium und Zink konzentriert. Die wichtigsten Entwicklungen im Mai 2023 werden im aktuellen Bericht beleuchtet.

Entwicklungen und Prognosen zu Aluminium
Bis Ende März 2023 lag die Produktion von Primäraluminium um 2,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Während sich in China die Erholung mit einem Anstieg von 3,8 Prozent gegenüber dem Vormonat etwas abschwächte, liegt die europäische Produktion mit über 10 Prozent weiterhin deutlich unter Vorjahresniveau.
Eine insgesamt schwache Nachfrage und hohe Strompreise belasten die Produktion in Kontinentaleuropa. An der LME sind die Lagerbestände im Laufe des April um 9,1 Prozent auf 568 500 Tonnen gestiegen, während die Vorräte an der SHFE im selben Zeitraum um über 17 Prozent auf rund 235 800 Tonnen fielen.

Aktuell belastet die Konjunkturentwicklung, mittelfristig stützen die Trends Leichtbau und Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie die Nachfrage aus der Verpackungsindustrie.
Tendenz: Für den Primäraluminiumpreis sehen wir eine Bewegung von plusminus 200 US-Dollar um den Wert von 2 400 US-Dollar pro Tonne bis zum Ende des zweiten Quartals, die Preise für Aluminium Alloy liegen im Mittel um rund 300 US-Dollar pro Tonne niedriger.

Entwicklungen und Prognosen zu Zink
Nach dem Rückgang der Zinkminenproduktion im Jahr 2022 um 2,5 Prozent wird nach dem positiven Jahresauftakt in 2023 für das Gesamtjahr eine Steigerung um 3 Prozent auf rund 12,86 Miollionen Tonnen erwartet. Treiber sind Zuwächse in Australien, Indien, Brasilien, Kasachstan, Mexiko, Südafrika und den USA. Für China wird ein Wachstum von 1,5 Prozent erwartet.
Auch für die Raffinadeproduktion wird ein Anstieg um 3,1 Prozent auf 13,76 Millionen Tonnen gesehen mit den stärksten Zuwächsen in den oben genannten Ländern. Für Europa wird eine leichte Erholung in 2023 erwartet nach dem starken Einbruch um über 11 Prozent aufgrund der extrem hohen Energiepreise im Vorjahr.

Impulse für den Zinkverbrauch kommen insbesondere aus China, belastend wirkt aktuell die schwache industrielle Nachfrage in Europa und Nordamerika. Die Nachfragetrends aus den Sektoren Erneuerbaren Energien, Automobilindustrie und Bau sorgen aber grundsätzlich für einen steigenden Bedarf.
Tendenz: Den Zinkpreis sehen wir bis Ende des ersten Halbjahrs 2023 bei 2 800 US-Dollar pro Tonne in einer Bandbreite von plusminus 300 US-Dollar.