EUROGUSS nimmt den Werkzeug- und Formenbau unter die Lupe
Die EUROGUSS legt großen Wert auf den Dialog mit Ausstellern und Besuchern. Dazu gehören auch entsprechende Umfragen. Im Rahmen einer dieser Befragungen richtete der Messeveranstalter den Fokus bewusst auf einen besonderen Teil der Aussteller: den Werkzeug- und Formenbau. Eine Umfrage unter Ausstellern der letzten EUROGUSS-Messe, die die genossenschaftlich organisierte Initiative „Marktspiegel Werkzeugbau“ durchgeführt hat, erbrachte interessante Ergebnisse.
Erstaunlich weit scheinen die vorwiegend kleinen und mittelgroßen Unternehmen – 36 Prozent der befragten Firmen beschäftigen weniger als 25 Mitarbeiter, fast zwei Drittel weniger als 75 – hinsichtlich der Formulierung eines Leitbilds und einer Strategie zu sein. In 95 Prozent der Unternehmen wurde gemeinsam mit Führungskräften eine Strategie erarbeitet und in 82 Prozent wird sie wenigstens alle zwei Jahre hinterfragt und neu justiert. Auch vor der Zukunft verschließen die Werkzeug- und Formenbauer nicht die Augen: Eine Vision für die nächsten fünf bzw. zehn Jahre wurde in 86 Prozent der Unternehmen definiert.

Für jedes Unternehmen, das in der Branche tätig ist, sind die Ergebnisse der EUROGUSS-Umfrage eine interessante Tendenz. Sie geben einen guten Überblick, was andere Unternehmen bewegt oder wie diese aufgestellt sind.
Mexiko als wichtiger Absatzmarkt
Hinsichtlich des Maschineneinsatzes streuen die Ergebnisse deutlich weiter: In 38 Prozent der Betriebe waren zum Zeitpunkt der Befragung additive Maschinen im Einsatz. 62 Prozent dieser Unternehmen haben in den letzten zwölf Monaten in additive Technologie investiert.
Lediglich ein Viertel der befragten Unternehmen setzt Augmented-Reality- oder Virtual-Reality-Tools ein.Befragt nach der Bedeutung außereuropäischer Regionen fürs eigene Geschäft, gaben die Aussteller an, dass sie vor allem Mexiko (33 Prozent), USA (19 Prozent) und Brasilien (14 Prozent) aktuell und in Zukunft als besonders wichtige Absatzmärkte einschätzen.
In Summe 95 Prozent der Teilnehmer rechneten zum Zeitpunkt der Umfrage damit, dass ihr Auftragsvolumen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten gleichbleiben oder steigen wird. Es wird spannend zu sehen sein, ob sich dies angesichts der konjunkturellen Entwicklung des Jahres 2023 bewahrheitet hat. Die kommende EUROGUSS vom 13. bis 17. Januar 2024 in Nürnberg bietet erneut eine Plattform, Erwartungen und Realität abzugleichen.
Die Initiative „Marktspiegel Werkzeugbau“
Die Umfrage wurde von der Initiative „Marktspiegel Werkzeugbau“ im Auftrag der EUROGUSS durchgeführt. Die 2017 gegründete Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, Markttransparenz im Werkzeug-, Formen- und Modellbau zu gewährleisten. Im Rahmen von Benchmark-Analysen untersucht sie Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung von Unternehmen und vergleicht diese miteinander. So erhalten die Teilnehmer Einblick in die Branche und konkret umsetzbare Handlungsempfehlungen. Thomas Seul, Präsident des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer, steht gemeinsam mit dem Gutachter-Trio Jens Lüdtke, Claus Hornig und Markus Rausch der Initiative vor.Zahlen, Daten, Fakten aus der Werkzeugbaubranche
- ca. 34 Prozent des Umsatzes werden mit dem größten Kunden generiert (74 Prozent mit den 5 größten)
- ca. 42 Jahre ist das Durchschnittsalter der Mitarbeiter
- ca. 11 Prozent des Umsatzes wird exportiert
- ca. 2.000 Stunden beträgt die durchschnittliche produktive Maschinenlaufzeit
- ca. 0,9 Prozent des Umsatzes wird in Forschung und Entwicklung investiert
- nur etwa 5 Prozent der Betriebe produzieren überhaupt nicht für die Automobilindustrie
Quelle: Initiative „Marktspiegel Werkzeugbau“