Kurzfristiger Rohstoffausblick Januar: Aluminium und Zink
Der Markt in der Metallindustrie ist ständig in Bewegung - und damit auch die Rohstoffpreise. Dieser Bericht, der monatlich von der IKB Deutsche Industriebank veröffentlicht wird, konzentriert sich auf Aluminium und Zink und beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen im Januar 2023.
![Graph, der die Aluminiumvorräte- und preise von 2016 bis 2023 zeigt](https://mc-e5b0d581-4409-4340-bc8b-9266-cdn-endpoint.azureedge.net/-/media/project/nuernberg-messe/euroguss/euroguss/pressemitteilungen-und-knowledge/knowledge/bilder/euroguss-en-textimage-aluminum-january.jpg?w=1145&rev=c93a41dfe333406b9cd45f81268bfe59&sc_lang=de-de&hash=C3508CC1155B98830F5533E0569F1ADD)
Kommentar Aluminium
Die weltweite Primäraluminiumproduktion stieg bis Ende November 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,5 % auf 62,47 Millionen Tonnen. Dabei lag die Produktion in China um 3,1 % über dem Vorjahreswert. Für das Gesamtjahr prognostizieren wir einen Ausstoß von 68 Mio. t Primäraluminium zuzüglich 13 Mio. t Recyclingaluminium. In Westeuropa ging die Aluminiumproduktion um 12,1 % zurück; in den ehemaligen GUS Staaten lag die Produktion 1,3 % unter dem Vorjahresniveau. Die nordamerikanische Produktion war 3,8 % niedriger. Die Aussichten für den Aluminiumverbrauch in allen Abnehmerbranchen sind weiterhin positiv: Der Trend zum Leichtbau setzt sich fort, und auch bei den erneuerbaren Energien wird mehr Aluminium eingesetzt. Die Lagerbestände an Primäraluminium an der LME weiter auf 450.000 t gesunken. An der SHFE sind die Bestände im Dezember unter die Marke von 100.000 t gefallen. In den Comex-Lagern befinden sich 19.000 t. Die LME-Bestände der recycelten Legierung belaufen sich auf nur 1.920 t. Die Marktversorgung ist also knapp.
Tendenz: Bis zum Ende des 1. Quartals 2023 erwarten wir daher, dass sich der Preis für Primäraluminium um die Marke von 2.500 US$/t mit einer Bandbreite von ±300 US$/t bewegen wird. Der Preis für recyceltes Aluminium an der LME wird voraussichtlich rund 300 US$/t unter diesen Werten liegen.
![Graph, der die Zinkvorräte- und preise von 2016 bis 2022 zeigt](https://mc-e5b0d581-4409-4340-bc8b-9266-cdn-endpoint.azureedge.net/-/media/project/nuernberg-messe/euroguss/euroguss/pressemitteilungen-und-knowledge/knowledge/bilder/euroguss-en-textimage-zinc-january.jpg?w=1145&rev=7e315c19de664411b8d7d16248bcf78c&sc_lang=de-de&hash=5176A8C9CD89416065A3AD220FCA3232)
Kommentar Zink
Die Zinkminenproduktion ging bis Ende Oktober 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,1 % zurück; für das Gesamtjahr wird ein geringerer Rückgang erwartet. Die Raffinerieproduktion war in den ersten zehn Monaten um 3,2 % rückläufig. Begründet ist dies insbesondere im geringeren Output der europäischen Zinkhütten aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise. Für das Gesamtjahr 2022 wird ein Rückgang der europäischen Produktion um 12 % erwartet. Auch in China, Kanada, Mexiko und Kasachstan sank die Raffinadeproduktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Verbrauch ging im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 % zurück, primär aufgrund signifikanter Reduktionen in China . Für das kommende Jahr wird mit einer Erholung des weltweiten Zinkverbrauchs gerechnet. Die Zinkbestände an der LME fielen im Dezember 2022 um 22 % auf gut 32.000 t und lagen damit um 84 % unter Vorjahresniveau. An der SHFE tendierten die Zinkbestände seitwärts bei 20.400 t, die an der Comex betrugen 3.000 t. Die Bestände entsprechen nur noch einem Verbrauch von knapp 1,5 Tagen; der Markt ist also sehr knapp versorgt. Nach dem kumulierten Angebotsdefizit im letzten Jahr sehen wir auch für 2022 ein kleines Defizit.
Tendenz: Wir prognostizieren, dass sich der Zinkpreis bis zum Ende des ersten Quartals 2023 um 3.000 US$/t bewegen wird, mit einer Schwankungsbreite von ±500 US$.