Einführung in die praktischen Versuche
Der treibende Faktor für den Einsatz einer neuen Technologie waren steigende Auftragseingänge und damit die Notwendigkeit, den Produktionszyklus zu verkürzen. Es wurde vereinbart, dass ŠEBESTA die komplette technologische Ausrüstung für den Test liefert, sowie einen Anwendungstechnologen zur Verfügung stellt, um die Mikrosprüh-Technologie gemeinsam mit dem Personal von AS-CASTING in Betrieb zu nehmen.
Der Test wurde zunächst auf einem Bühler 84D Gießarbeitsplatz mit einer Wollin Formsprühmaschine PSM3 mit Standardsprühdüsen SD13 und anschließend auf einer neuen Colosio 2P 1000 L Druckgussmaschineund einer Wollin ESM3 Formsprühmaschine mit Wollin DD4 Dosierdüsen durchgeführt. Als Trennmittelwurde Chem-Trend® SL 8801 (HERATM) gewählt.
Schrittweise Entwicklung von Praxistests und Überführung in die Serienproduktion
Mikrosprühen auf der Vierfachform; erste Tests; 2016
Der erste Test wurde mit einer bestehenden und gebrauchten Vierfachform durchgeführt. Diese Form wurde für Standardsprühen vorbereitet, wobei 1,25 Liter Trennmittel pro Zyklus versprüht wurden. Das Bruttogewicht des Gussteils beträgt 1,8 kg und die Form war am Ende der Standzeit (ca. 85 000 Schuss). Die Kühlung der Form wurde für den Test nicht verändert. Der erste Test mit Standardsprühdüsen SD13 konnte die Zykluszeit von 58,1 Sekunden auf 50,3 Sekunden reduzieren. Zusätzlich zur Produktivitätssteigerung wurde die Einpressgeschwindigkeit von 3,3 m/s auf 2,6 m/s und der Nachdruck in der dritten Phase von 480 auf 300 Bar reduziert. Die Oberflächentemperaturen der Form wurden im Bereich von 190-350 °C stabilisiert.
Bei dieser ersten Anwendung wurde eine ältere Mikrosprühtechnik mit einem kontinuierlichen Mikrosprühstrahl mit SD13 Düsen verwendet. Der Verbrauch von Chem-Trend® SL-8801 Konzentrat pro Sprühzyklus betrug dabei noch 9 ml.
Das Resultat des ersten Tests war somit eine Bestätigung der Anwendbarkeit des Mikrosprühens und ein klarer Vorteil für die Produktion selbst.
Bei Überwachung der Langzeitproduktion erwies sich das Verfahren stabiler als das Standardsprühen. Es gab kein Verkleben des Trennmittels mit der Formoberfläche mehr, der Prozess wurde genauer und reproduzierbarer gesteuert, und die gelegentliche innere Porosität der Gussteile trat nicht mehr auf.
Mikrosprühen an der zweiten Vierfachform; 2017
Auf der Grundlage von praktischen Erfahrungen und tatsächlichen Temperaturwerten wurde eine neue Form mit optimierter, interner Formkühlung entwickelt. Gleichzeitig entwickelte Wollin eine neuere Technologie zum Auftragen des Trennmittels mit Hilfe von Dosierdüsen. Der Einsatz von Dosierdüsen ist wesentlich präziser, gezielter, besser steuerbar und sorgt so für eine höhere Produktionsstabilität. Dadurch wurde der Produktionsprozess weiter stabilisiert und der Verbrauch des Konzentrats auf 4 ml reduziert.
In dieser Konstellation wurden bei AS-CASTING 193.000 Schüsse gegossen.