Ein Beispiel dafür ist der Umgang mit Wartung und Reinigung: Sprühköpfe müssen regelmäßig gespült und getestet werden, um einwandfrei zu funktionieren. Gerlieva hat dafür ein spezielles System entwickelt, das diese Prozesse automatisiert – mit heißem Wasser, Reinigungsmitteln und anschließender Dichtigkeitsprüfung. Das dauert nicht länger als eine Mittagspause und gibt dem Personal Zeit für andere Aufgaben. In der Praxis bedeutet das: weniger Stillstand, weniger Ausschuss, mehr Zeit für das Wesentliche.
Flexibel in Zeiten des Wandels
In einer Branche, in der sich Bauteile und Anforderungen im Takt der Modellwechsel verändern, ist Anpassungsfähigkeit entscheidend. Gerlieva begegnet diesem Wandel mit Flexibilität – technisch wie organisatorisch. Sprühsysteme werden heute nicht nur für Aluminium, sondern auch für Magnesium oder Speziallegierungen konzipiert. Die Anforderungen an die Dosierung, die Kühlung und die Sprührichtung verändern sich mit jedem Material.
Wenn heute in der Druckgussbranche das Gespräch auf das Thema Giga-Casting kommt, schwingen Superlative mit: riesige Gussteile, Pressen mit gewaltiger Schließkraft, komplexe Prozessintegration. Gerlieva verfolgt diesen Trend mit Interesse.
„Unsere Sprühtechniklösungen sind ausgelegt für Maschinen bis etwa 6.000 Tonnen Schließkraft – das deckt einen Großteil der industriellen Druckgussanwendungen ab, im anspruchsvollen, aber noch konventionellen Bereich“ sagt Marc Linbrunner.
Doch die Entwicklungen im Giga-Casting bleiben im Blick: Wenn sich der Markt in diese Richtung weiterentwickelt und der Kundenbedarf steigt, ist Gerlieva bereit, sich hier verstärkt einzubringen. Denn auch hier gilt: Man sollte niemals nie sagen.
Internationale Partner
Schon Anfang der 2000er wurde Gerlieva für seine ersten formbezogenen Systeme von einer der größten US-Gießereien beauftragt. Das Projekt wurde zum Meilenstein: nicht nur technisch, sondern auch im Hinblick auf internationale Partnerschaften. Die Entscheidung, auf Technologie aus Heitersheim zu setzen und vor Ort durch Partner zu unterstützen, wurde später vielfach angewendet. Damit begann auch das Prinzip, das bis heute gilt: Engineering aus Heitersheim, kombiniert mit lokaler Unterstützung durch internationale Partner.
Heute ist Gerlieva in vielen internationalen Gießereien im Einsatz, bleibt aber bewusst im Mittelstand verankert.
„Gerade in bewegten Zeiten ist es ein Vorteil, Entscheidungen schnell, flexibel und auf Augenhöhe mit dem Kunden treffen zu können“, betont Armin Linbrunner.
„Unsere flachen Hierarchien helfen uns dabei, nicht nur technologische Entwicklungen mitzugehen, sondern sie auch mitzugestalten.“