Kurzfristiger Rohstoffausblick Februar 2023: Aluminium und Zink
10.02.2023 Branche & Märkte News

Kurzfristiger Rohstoffausblick Februar 2023: Aluminium und Zink

Der Markt in der Metallindustrie ist ständig in Bewegung - und damit auch die Rohstoffpreise. Die IKB Deutsche Industriebank veröffentlicht monatlich einen Bericht, der sich auf die Bestände und Preise von Aluminium und Zink konzentriert. Die wichtigsten Entwicklungen im Februar 2023 werden im aktuellen Bericht beleuchtet.

Zinkblöcke auf der EUROGUSS 2022.
Diagramm zur Entwicklung der Lagerbestände von Aluminium bis Februar 2023 Entwicklung der Lagerbestände von Aluminium seit 2017 in Millionen Tonnen.

Entwicklungen und Prognosen zu Aluminium

Die weltweite Primäraluminiumproduktion stieg 2022 nach Produktionsausweitungen im zweiten Halbjahr um 2,0 Prozent auf 68,4 Millionen Tonnen. China produzierte mit einem Zuwachs von 4,0 Prozent erstmals mehr als 40 Millionen Tonnen. 

Aufgrund der Corona-Lage rückläufige Importe und moderate Strompreise sowie neue Kapazitäten waren die Treiber. Hingegen ließen die hohen Energiepreise in Europa die europäische Produktion um 12,5 Prozent sinken. 

Für 2023 prognostizieren wir einen Ausstoß von erneut rund 68 Millionen Tonnen. Primäraluminium zuzüglich 13 Millionen Tonnen Recyclingaluminium. Die Lagerbestände waren im Januar an der LME gegenüber dem Vormonat weiter rückläufig und liegen bei gut 407.000 Tonnen. 

Diagramm zur Entwicklung des Preises von Aluminium Entwicklung der Aluminiumpreise seit 2017 in US-Dollar pro Tonne.
Die Lagerbestände an der SHFE hingegen erholten sich bis CNY (Chinese New Year) auf 226.395 Tonnen. In den Comex Lagern befanden sich Ende Januar 17.500 Tonnen. Die Versorgungssituation sieht nun aufgrund der Aufstockung an der SHFE wieder besser aus.

Die Zahl der Handelskontrakte stieg um 29 Prozent. Die Preise für Primar- und Recyclingaluminium zogen im Januar im Mittel weiter an. 

Tendenz: Bis Ende Q1 2023 sehen wir die Primäraluminiumpreise in einem Band von plusminus 300 US-Dollar um die Marke von 2.500 US-Dollar pro Tonne, die Preise für Aluminium Alloy liegen im Mittel um rund 300 US-Dollar pro Tonne niedriger.
Diagramm zur Entwicklung der Lagerbestände von Zink Entwicklung der Lagerbestände von Zink seit 2017 in Tausend Tonnen.

Entwicklungen und Prognosen zu Zink

Bis Ende November 2022 ging die globale Zinkminen-produktion um 2,1 Prozent zurück. Ein Produktionsrückgang in dieser Größenordnung ist auch für das Gesamtjahr zu erwarten. In diesem Zeitraum fiel auch die Raffinadeproduktion geringer aus. 

Diese lag um 3,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die ist immer noch hauptsächlich begründet im reduzierten Output der europäischen Zinkhütten infolge der gestiegenen Energiepreise. Der Zinkverbrauch ging bis Ende November um 3,1 Prozent zurück. 

Begründet ist der Verbrauchsrückgang insbesondere im Rückgang der chinesischen Nachfrage aufgrund der generellen Abschwächung der chinesischen Industrieproduktion infolge der Coronalage.

Diagramm zur Entwicklung des Preises von Zink Entwicklung der Zinkpreise seit 2017 in US-Dollar pro Tonne.
Die Zinklagerbestände an der LME befanden sich auch im Januar 2023 im Sinkflug. Der Bestand ist um 46 Prozent gefallen und liegt bei nur noch gut 17.000 Tonnen. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Rückgang um fast 90 Prozent.

An der SHFE hingegen war ein Anstieg der Zinkvorräte zu verzeichnen, die am 20.01.2023 bei 44.248 Tonnen lagen. An der Comex befinden sich unverändert 3.000 Tonnen. Die Vorräte reichen nur für einen Verbrauch von 1,7 Tagen aus.

Tendenz: Wir prognostizieren, dass sich der Zinkpreis bis zum Ende des ersten Quartals 2023 mit einer Schwankungsbreite von plusminus 500 US-Dollar um 3.150 US-Dollar pro Tonne bewegen wird.

Autor

Dennis Rheinsberg

Dennis Rheinsberg

IKB Deutsche Industriebank AG

Sina Lutter

Sina Lutter

IKB Deutsche Industriebank AG